Wie viel Deiner Einkünfte wirst Du 2025 für Wohnkosten ausgeben? Die Antwort dürfte Dich erschrecken. Der deutsche Mietmarkt entwickelt sich zu einem Preispulverfass. Wer jetzt nicht handelt, zahlt später drauf.
Inhaltsverzeichnis
- 1 So stark steigen die Mieten wirklich
- 2 Warum der Wohnungsmarkt überhitzt
- 3 Regionale Unterschiede: Wo die Mieten besonders stark steigen
- 4 Infokasten: Mietpreispyramide 2025
- 5 Der politische Faktor: Was ändert sich 2025?
- 6 Die Nachfrage-Treiber im Detail
- 7 Ausblick: So entwickelt sich der Mietmarkt bis 2026
- 8 Checkliste: Was bedeutet das für Dich als Mieter oder Vermieter?
- 9 Fazit: Der Mietmarkt 2025 bleibt angespannt
So stark steigen die Mieten wirklich
Der deutsche Mietmarkt zeigt kaum Anzeichen einer Entspannung. Bereits 2024 kletterten die Neuvertragsmieten bei Neubauten um 8 Prozent, bei Bestandsimmobilien um 7 Prozent [1]. Diese Entwicklung setzt sich 2025 fort. Große Vermieter wie LEG und Vonovia rechnen mit weiteren Preiszuwächsen zwischen 4 und 5 Prozent [3].
Der bundesweite Mietpreisindex wird voraussichtlich auf 11,40 Euro pro Quadratmeter steigen. Bei einer durchschnittlichen Wohnung mit 69 Quadratmetern entspricht das einer Kaltmiete von 786,60 Euro. Warmmieten jenseits der 1.000-Euro-Marke werden damit zur Normalität [3].
In manchen Regionen fällt der Anstieg noch drastischer aus. Besonders in Metropolen wie Berlin, Frankfurt oder Leipzig könnten die Mieten teils zweistellig klettern [3]. Der Mietpreisindex erreichte im ersten Quartal 2025 bereits einen neuen Rekordwert von 112,3 Punkten [5].
Aktuelle Zahlen bestätigen diesen Trend: Der durchschnittliche Mietpreis für Wohnungen in Deutschland liegt derzeit bei 12,31 Euro pro Quadratmeter und für Häuser bei 11,34 Euro pro Quadratmeter [9]. Diese Werte werden 2025 weiter steigen.
Warum der Wohnungsmarkt überhitzt
Warum steigen die Mieten ständig? Ein perfekter Sturm aus mehreren Faktoren treibt die Preise nach oben. Das grundlegende Problem: zu hohe Nachfrage bei zu geringem Angebot [4].
Die Nachfrage nach Wohnraum wächst kontinuierlich. Deutschland erlebt demografische Veränderungen, die den Wohnungsmarkt erheblich beeinflussen. Die Bevölkerung altert, was zur Verkleinerung der durchschnittlichen Haushaltsgröße führt [2]. Mehr Singles bedeuten mehr separate Wohnungen.
Gleichzeitig verstärkt die zunehmende Urbanisierung den Druck auf städtische Gebiete. Immer mehr Menschen ziehen in die Städte, wo Jobs und Infrastruktur locken [2]. Die Einwanderung nach Deutschland trägt ebenfalls erheblich zur steigenden Nachfrage bei, besonders in wirtschaftlich starken Regionen [2][4].
Auf der Angebotsseite hapert es gewaltig. Der Neubau von Wohnungen stagniert oder geht sogar zurück [3][4]. Die Ampelregierung ist mit ihrem Ziel von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr kläglich gescheitert [5]. Steigende Baukosten, komplizierte Genehmigungsverfahren und hohe Zinsen bremsen den Wohnungsbau aus.
Die Folge: Leerstandsquoten sinken in vielen Regionen unter 1 Prozent [4]. Wer eine bezahlbare Wohnung sucht, steht vor einer echten Herausforderung.
Regionale Unterschiede: Wo die Mieten besonders stark steigen
Die Mietpreisentwicklung verläuft nicht überall gleich. Die größten Preissteigerungen erwarten Experten in:
- Großstädten wie Berlin, München, Hamburg und Frankfurt
Hier treibt die anhaltend hohe Nachfrage die Preise in die Höhe [1]. In diesen Metropolen könnten die Mieten teils zweistellig steigen [3].
- Wirtschaftlich starken Regionen
Wo Jobs entstehen, ziehen Menschen hin. Diese Regionen verzeichnen eine besonders hohe Nachfrage nach Wohnraum [2].
- Universitätsstädten
Der Zustrom von Studenten erhöht den Druck auf den lokalen Wohnungsmarkt.
Interessanterweise gewinnen Sekundärstädte und Vorstädte zunehmend an Bedeutung [1]. Viele Mieter weichen dorthin aus, weil sie in den Metropolen keine bezahlbaren Wohnungen mehr finden. Diese Entwicklung könnte mittelfristig zu einer Verschiebung der Nachfrage führen.
Infokasten: Mietpreispyramide 2025
- Top-Tier (>15 €/m²): München, Frankfurt, Hamburg, Stuttgart
- Mid-Tier (12-15 €/m²): Köln, Düsseldorf, Berlin (Innenstadt)
- Lower-Tier (9-12 €/m²): Leipzig, Dresden, Hannover, Nürnberg
- Sekundärstädte (7-9 €/m²): Kleinere Städte im Umland von Metropolen
Der politische Faktor: Was ändert sich 2025?
Die für 2025 angesetzten Bundestagswahlen könnten erhebliche Auswirkungen auf die Wohnungspolitik haben [1]. Bezahlbarer Wohnraum wird voraussichtlich ein zentrales Wahlkampfthema. Politische Entscheidungen zu Mietpreisbremse, Neubauförderung und Mieterschutz könnten den Markt maßgeblich beeinflussen.
Besonders brisant: Die Mietpreisbremse läuft zum Jahresende 2025 aus [5]. Ohne eine Verlängerung oder einen adäquaten Ersatz könnten die Angebotsmieten 2026 um bis zu 8 Prozent steigen [5]. Mieter sollten diese Entwicklung genau beobachten.
Welche politischen Maßnahmen planen die Parteien? Die verschiedenen politischen Lager verfolgen unterschiedliche Ansätze:
- Mieterschutz ausbauen: Verlängerung und Verschärfung der Mietpreisbremse, Begrenzung von Modernisierungsumlagen
- Neubau fördern: Steuerliche Anreize für Investoren, Vereinfachung von Bauvorschriften
- Energieeffizienz verbessern: Förderung energetischer Sanierungen bei gleichzeitiger Begrenzung der Mieterhöhungen
- Wohneigentum stärken: Erleichterter Erwerb von Wohneigentum als Alternative zur Miete
Die konkreten Maßnahmen hängen stark vom Ausgang der Bundestagswahl ab. Experten erwarten jedoch einen verstärkten Fokus auf bezahlbaren Wohnraum, Energieeffizienzanreize und Mieterschutz [1].
Die Nachfrage-Treiber im Detail
Die wachsende Nachfrage nach Wohnraum wird von mehreren Faktoren angetrieben. Ein tieferes Verständnis dieser Faktoren hilft, die Marktentwicklung besser einzuschätzen.
### Demografischer Wandel und gesellschaftliche Trends
Deutschland steht vor erheblichen demografischen Herausforderungen. Die Bevölkerung altert, was die Nachfrage nach bestimmten Immobilientypen verändert. Barrierefreie Wohnungen gewinnen an Bedeutung [2]. Gleichzeitig sinkt die durchschnittliche Haushaltsgröße. Immer mehr Menschen leben allein, was die Nachfrage nach kleineren Wohnungen steigert [2].
Diese Entwicklung führt zu einem paradoxen Effekt: Selbst bei stagnierender Bevölkerungszahl steigt die Nachfrage nach Wohnraum, weil mehr separate Haushalte entstehen.
### Urbanisierung und neue Arbeitsmodelle
Die zunehmende Urbanisierung bleibt ein starker Treiber der Wohnungsnachfrage in städtischen Gebieten [2]. Menschen ziehen in die Städte, um näher an Arbeitsplätzen, kulturellen Angeboten und Infrastruktur zu sein.
Gleichzeitig verändern neue Arbeitsmodelle wie Homeoffice die Anforderungen an Wohnungen. Viele Menschen suchen nun nach größeren Wohnungen mit einem zusätzlichen Arbeitszimmer. Diese Nachfrage trifft auf ein begrenztes Angebot und treibt die Preise weiter in die Höhe.
### Zuwanderung und internationale Einflüsse
Die Einwanderung hat einen bedeutenden Einfluss auf den deutschen Immobilienmarkt [2][4]. Sie führt zu einer erhöhten Nachfrage nach Wohnraum, insbesondere in wirtschaftlich starken Regionen und Städten [2].
Europaweit wird erwartet, dass die 15 größten Städte innerhalb der nächsten fünf Jahre (2025-2030) um 1,14 Millionen Menschen wachsen werden [8]. Diese Entwicklung verstärkt den Druck auf die Wohnungsmärkte zusätzlich.
Ausblick: So entwickelt sich der Mietmarkt bis 2026
Trotz der aktuellen Herausforderungen erwarten Experten wie der globale Immobiliendienstleister CBRE eine Trendwende am deutschen Immobilienmarkt für 2025 [6]. Diese Trendwende bedeutet jedoch nicht unbedingt sinkende Mieten, sondern eher eine Stabilisierung des Marktes.
Für 2025 wird an den meisten Standorten mit weiteren Mietpreissteigerungen von durchschnittlich rund fünf Prozent gerechnet [4]. Eine nachhaltige Entspannung am Wohnungsmarkt durch mehr Neubau und effizientere Bestandsnutzung ist mittelfristig kaum in Sicht [4].
Besonders kritisch könnte die Situation Ende 2025 werden, wenn die Mietpreisbremse ausläuft. Für 2026 wird dann ein noch stärkerer Anstieg der Mieten erwartet, möglicherweise um bis zu 8 Prozent [5].
Checkliste: Was bedeutet das für Dich als Mieter oder Vermieter?
### Als Mieter solltest Du:
- Langfristige Mietverträge mit moderaten Staffelmieten anstreben
- Energieeffizienz bei der Wohnungssuche beachten (spart Nebenkosten)
- Alternative Wohnorte im Umland von Großstädten in Betracht ziehen
- Deine Rechte kennen (Mietpreisbremse, Kappungsgrenze etc.)
- Bei geplanten Umzügen 2025/2026 frühzeitig handeln
### Als Vermieter kannst Du:
- Mit stabilem Cashflow durch steigende Mieten rechnen
- Energetische Sanierungen durchführen (erhöht langfristig den Wert)
- Langfristige Mietverhältnisse anstreben (reduziert Leerstandsrisiko)
- Regionale Unterschiede bei Investitionsentscheidungen berücksichtigen
- Politische Entwicklungen im Blick behalten
Kann der Markt noch kippen? Die Frage, ob der Markt noch kippen könnte, beschäftigt viele Experten. Einige Faktoren könnten tatsächlich zu einer Abschwächung des Preisanstiegs führen:
- Politische Intervention: Verschärfte Mietregulierungen nach der Bundestagswahl 2025
- Verstärkter Neubau: Falls die Politik wirksame Anreize für den Wohnungsbau schafft
- Wirtschaftliche Faktoren: Eine Rezession könnte die Nachfrage dämpfen
- Demografische Entwicklung: Langfristig könnte die sinkende Bevölkerungszahl in manchen Regionen zu Entspannung führen
Aktuell überwiegen jedoch die preistreibenden Faktoren deutlich. Der deutsche Wohnungsmarkt bleibt durch ein schweres Ungleichgewicht zwischen hoher Nachfrage und knappem Angebot gekennzeichnet, besonders in großen Städten und Metropolregionen [7].
Fazit: Der Mietmarkt 2025 bleibt angespannt
Der deutsche Mietmarkt steht vor herausfordernden Zeiten. Die Mieten werden 2025 weiter steigen, wenn auch regional unterschiedlich stark. Das grundlegende Problem – zu hohe Nachfrage bei zu geringem Angebot – bleibt bestehen.
Als Mieter solltest Du Dich auf diese Entwicklung einstellen und strategisch planen. Langfristige Mietverträge, energieeffiziente Wohnungen und alternative Standorte können helfen, die Kostenbelastung zu begrenzen.
Politische Entscheidungen nach der Bundestagswahl 2025 werden maßgeblich beeinflussen, wie sich der Mietmarkt in den Folgejahren entwickelt. Eine echte Entspannung ist jedoch erst zu erwarten, wenn deutlich mehr gebaut wird und das Angebot mit der Nachfrage Schritt halten kann.
Wer heute als Mieter oder Vermieter die richtigen Entscheidungen trifft, kann die Herausforderungen des Mietmarkts 2025 besser meistern.
Quellen
- [1] www.ipglobal-ltd.com/insights/germanys-residential-property-market-reflecting-on-2024-and-preparing-for-2025/
- [2] www.gahm-projektentwicklung.de/post/trends-im-immobilienmarkt-f%C3%BCr-2025-prognosen-und-einblicke
- [3] www.ftd.de/finanzen/immobilien/mietpreise-in-deutschland-entwicklung-und-prognose-2025/
- [4] dzhyp.de/fileadmin/user_upload/Dokumente/Ueber_uns/Marktberichte/DZ_HYP_Wohnimmobilienmarkt_Deutschland_2024_2025.pdf
- [5] www.kettner-edelmetalle.de/wissen/wohnungsbaukrise-2025
- [6] news.cbre.de/cbre-marktausblick-2025-trendwende-am-deutschen-immobilienmarkt/
- [7] www.jll.de/en/trends-and-insights/research/housing-market-overview
- [8] www.jll.co.uk/en/trends-and-insights/research/european-living-market-perspectives-2025
- [9] www.engelvoelkers.com/de-de/mietspiegel/